Wundern Sie sich, dass Ihre Botschaften bei den Adressaten nicht ankommen? Dann sollten Sie prüfen, ob und welche Bilder Sie in Ihrer Kommunikation nutzen.

Bild: Moritz Kindler, unsplash

Stellen Sie sich einen Obstkorb vor. Ok. Das geht. Ich weiß. Es ist aber doch einigermaßen abstrakt. Das Hirn muss nachdenken und einzelne Bilder (Obstsorten) zusammensuchen. Manche denken sogar an einen leeren Korb, wenn Sie das Wort Obstkorb hören.

Bedeutet wiederum: Wenn ich denken muss, bin ich ablenkt. Oder um es mit den Worten des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman zu sagen: System 2 ist beschäftigt.

Ihr Hirn ist kurzfristig blockiert. Sie können sich nicht mehr so gut auf alles Weitere, das man Ihnen erzählt, konzentrieren.

Ob bei Rede vor realem Publikum oder Videobotschaft vor virtuellem Publikum, das sollten Sie wissen:

“Abstraktes Denken kostet das Hirn nicht nur sehr viel Energie. Abstraktes kann man sich auch nur schwer merken.”

Daher geht es in der Kommunikation immer um die Präzision der Sprache und der Bilder. Warum? Weil unser Hirn zum einen faul ist. Zum anderen, weil – laut moderner Hirnforschung – abstrakte Begriffe woanders im Hirn gespeichert werden als konkrete Wörter.

Und noch was: Erkenntnissen zufolge speichert das Hirn Wörter auch nicht in alphabetischer Reihenfolge. Es speichert nach Themen, vergleichbar mit Supermarktregalen. Das Hirn denkt also in Kategorien. Deshalb fällt es ihm grundsätzlich leicht, Lückentexte problemlos zu ergänzen. Doch genau deshalb liebt es auch kurze Wörter und Sätze. Es bevorzugt Wörter und Sätze, die konkret sind. Nur so erfolgt eine Einordnung im richtigen Regal. Und es liebt eine Sprache, die Bilder, Metaphern und Analogien nutzt.

Also. Warum den Anderen das Leben schwer machen. Banane anstatt Obstkorb. So einfach ist das.

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